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12. Internationale Begegnungen im rumänischen Cluj-Napoca Klausenburg
Theater als Spiegel des Lebens ist mehr als die bekannte Methapher (von Dieter Topp)
Die 12. Ausgabe des Festivals des Nationaltheaters Cluj-Napoca, Rumänien (12.-15. Oktober 2023), widmete ihre „Internationalen Begegnungen in Cluj“ diesmal dem Thema SPIEGEL mit der Möglichkeit, dem Zuschauer unterschiedliche psycho-soziale Einblick zu vermitteln.
Ziel der alljährlichen Veranstaltung war und ist, eine Plattform für den Dialog zwischen verschiedenen kulturellen Persönlichkeiten zu schaffen, Kommunikationsnetzwerke zwischen Theaterpersönlichkeiten aus der ganzen Welt zu initiieren, sowie kulturelle Kooperationen und Initiativen in einem internationalen Kontext zu verwirklichen.
„Über die Metapher des Theaters als Spiegel des Lebens hinaus, die sich im Laufe der Geschichte in verschiedenen Formen und Ausprägungen entfaltet hat, ist es ein komplexes Unterfangen, die Pluralität der zeitgenössischen Realität zu erfassen. Die jüngsten Produktionen des Nationaltheaters Cluj-Napoca wollen sich auf die vielen Fragen fokussieren, die die Welt von heute aufwirft, und spielen dabei kaleidoskopisch mit Texten, Chronologien, Räumen und Identitäten,“ so die künstlerische Leiterin Stefana Pop-Curseu und Theatermanager Mihai Maniutiu.
Drei Abende auf der großen Bühne des Hauses:
In diesem Sinne brach die Beziehung der Regisseurin Leta Popescu zu Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung in alternativen Interpretationen, Verdoppelungen und metatheatralischen Recherchen auf in eine ganz andere Art von Zähmung der Widerspenstigen.Bei Molières Amphitryon, inszeniert von Silviu Purcarete, ging Identität verloren und wurde wiedergewonnen, in dem die Realität enträtselt und nach dem Willen der Götter neu zusammengesetzt wurde.
George Ciprians Der Erpelkopf, inszeniert von Alexandru Dabija, zog die Zuschauer in einen surrealistischen Strudel – einen verzerrenden, karnevalistischen Spiegel einer auf den Kopf gestellten Welt, vom Autor und seiner bunten Schar von Figuren komödiantisch eingerahmt.
Spiegelung und theatralische Verdoppelung zogen sich wie ein roter Faden auch durch die Aufführungen im Euphorion Studio des Theaters:
So z.B. zwischen Eros und Thanatos in Radu Stancas Dona Juana, inszeniert von Tudor Lucanu, oder verkörpert durch die Suche nach sich selbst und die Überwindung der eigenen Grenzen in Shamanic Songs/The Quest nach Die Konferenz der Vögel von Fariduddin Attar, inszeniert von Caglar YigitogullariWährend das Monodrama The Black Mirror nach Kurzgeschichten von Pirandello unter der Regie von Roberto Bacci mit Schauspieler Ionut Caras tiefe Ängste und Sehnsüchte beleuchtete, öffnete George Lungoci in The Stagehands unter der Regie von Dragos Pop den Vorhang und gab den Zuschauern einen Blick auf die Hinterbühne frei, zum einen als Hauptmotor der theatralen Struktur und darüberhinaus als unvollständiger Spiegel des Theatertraums.
Das Festivalprogramm endete mit einem Konzert:
The Best of Balanescu Quartet entführte an ländliche Orte voll Emotionen traditioneller rumänisch-musikalischer Provenienz und förderte unsere schon vergessenen Erinnerungen an den Start elektronischer Pop-Musik in Balanescu typischer Interpretation zu Tage.Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
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